Produktivitäts-Management in Software-Projekten
Niedrige Produktivität ist eine der Hauptursachen
dafür, dass viele Software-Projekte den ursprünglich gesetzten Zeit-
und Kostenrahmen sprengen. Allerdings ist dies eine wenig bekannte
Ursache. Daher wird dieser Ursache im Gegensatz zu den bekannteren
Ursachen oft kaum wirksam begegnet. Bekanntere Ursachen sind beispielsweise
die fehlende technologische Qualifikation der Mitarbeiter, fehlendes
fachliches Know-How der Software-Entwickler, zu optimistische Projektpläne
oder ständig wechselnde und wachsende Anforderungen.
Oft wird diesen bekannten Ursachen wirksam entgegengewirkt,
indem beispielsweise die Qualifikation der Mitarbeiter im Detail
überprüft wird und auch auf die fachlichen Erfahrungen
großer Wert gelegt wird, neue Anforderungen nur über
ein definiertes Change Request Verfahren eingeführt werden
dürfen etc. Aber selbst Projekte, in denen all diesen bekannten
Ursachen wirksam entgegengewirkt worden ist, sprengen oft den Zeit-
und Kostenrahmen.
In vielen dieser Fälle ist eine niedrige
Produktivität die Ursache hierfür. So liegt die Produktivität
in vielen dieser Projekte lediglich bei 70% des maximal möglichen
Wertes, teilweise sogar noch niedriger. Selbst wenn der ursprüngliche
Projektplan korrekt war und das Software-Projekt in der ursprünglich
geplanten Zeit zu bewältigen gewesen wäre, bedeutet dies,
dass in der geplanten Zeit nur 70% des Projektes fertiggestellt
werden oder anders ausgedrückt, dass das Projekt 1,42 mal (=100%/70%)
so lange dauert wie ursprünglich geplant. Die Abbildung 1 zeigt
den Effekt, den verschiedene Produktvitäten auf die Projektlaufzeit
haben. Damit verbunden ist natürlich auch eine entsprechende
Erhöhung der Kosten.

Produktivitätsorientiertes Projektmanagment
konzentriert sich darauf, die Produktivität im Projekt zu maximieren,
um auf diese Weise zu gewährleisten, dass das Projekt den gegebenen
Zeit- und Kostenrahmen einhält. Glücklicherweise gibt
es eine Reihe von einfachen Methoden, um die Produktvität zu
verbessern und bereits in kurzer Zeit zumindest auf einen Level
von ca. 80%-90% des maximal möglichen Wertes zu heben. Leider
sind jedoch die am Projekt Beteiligten oft nicht in der Lage oder
haben nicht einmal ein Interesse daran, die Produktivitäts-Reserven
in einem Projekt zu aktivieren. In diesen Fällen hilft eine
extern erstellte Produktivitäts-Analyse. Ob sich für ein
Projekt Produktivitäts-Tuning oder Produktivitätsorientiertes
Projektmanagement lohnt, lässt sich oft schon in wenigen Tagen
feststellen.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie Näheres
über die verschiedenen Aspekte des Produktivitäts-Tunings
in Software-Projekten:
Gibt es einfache
Beispiele, an denen der Sinn von Produktivitäts-Tuning erläutert
werden kann ?
Wie
kann ich feststellen, ob sich in unserem Projekt Produktivitäts-Tuning
lohnt ?
Wie
kann es überhaupt zu einer niedrigen Produktivität kommen,
obwohl alle Mitarbeiter gut qualifiziert sind und ihre Arbeit gut
machen ?
Was
bedeutet Produktivitäts-Tuning und produktivitätsorientiertes
Projekt-Management im Einzelnen ?
Was ist
eine Produktivitätsanalyse und ein Project Productivity Guide
?
Wie kann Produktivitäts-Tuning
mit den verschiedenen Software-Engineering-Methoden kombiniert werden?
Wieso
ist die Konzentration auf Termine manchmal für schlechte Produktivität
und damit für die Nichteinhaltung von Terminen verantwortlich
?
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