Was ist eine Produktivitätsanalyse und
ein Project Productivity Guide ?
Der
erste Schritt, um die Produktivität in einem Projekt zu erhöhen,
besteht darin, die aktuell vorhandenen Produktivitätsschwächen
zu lokalisieren und Wege aufzuzeigen, auf denen die Produktivität
verbessert werden kann. Dies geschieht in Form einer Produktivitätsanalyse.
Typischerweise dauert eine solche Produktivitätsanalyse einige
Tage bis einige Wochen. Die Ergebnisse einer solchen Produktivitätsanalyse
werden in einem Project Productivity Guide zusammengefasst.
Dieser bildet die Grundlage der produktivitätssteigernden Maßnahmen.
Er stellt ein einfaches, aber effizientes Mittel dar, mit dem sich
die Produktivität im Projekt auf einfache Weise kontrollieren
und stetig weiter steigern lässt.
Ein solcher Guide enthält Vorschläge,
mit denen die Produktivität im Projekt erhöht werden kann.
Ein solcher Vorschlag sollte einen Titel beinhalten, eine kurze
Beschreibung sowie einen Ansprechpartner, an den sich das Projektmanagement
wegen Rückfragen wenden kann. Wenn möglich, sollte er
auch eine Quantifizierung enthalten, um wie viel beispielsweise
die Kosten durch die Umsetzung dieses Vorschlags gesenkt werden
können, die Produktivität erhöht oder der Zeitbedarf
gesenkt werden kann. Dies erlaubt dem Projektmanagement eine schnelle
Priorisierung der verschiedenen Punkte und es kann auf dieser Basis
entschieden werden, welche Vorschläge umgesetzt werden sollen.
Die Erstellung einer Produktivitätsanalyse
und eines Project Productivity Guides
Die Produktivitätsanalyse sollte von einer
Person erstellt werden, die zum einen über technische Detailkenntnisse
der verwendeten Technologien verfügt, zum anderen aber einen
guten Überblick über das Gesamtprojekt verfügt. Falls
es einen technischen Projektmanager gibt und dieser über ausreichend
freie Kapazitäten verfügt, kann dies von diesem erledigt
werden. Ansonsten erweist es sich oft als vorteilhaft, dies von
jemandem erledigen zu lassen, der nicht ursprüngliches Mitglied
des Projektteams ist, da der Blick von außen oft Perspektiven
eröffnet, die einem internen Mitarbeiter verschlossen bleiben
und auch Punkte angesprochen werden, die ansonsten nicht einmal
erwähnt würden. In jedem Fall geschieht die Produktivitätsanalyse
in enger Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern des Projektteams.
Das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter
nutzen
Auch nach der ersten Erstellung des Guides,
stellt dieser ein gutes Mittel dar, mit dem sich das Projektmanagement
das Wissen und die Erfahrung aller Mitarbeiter auf einfache Weise
und mit minimalem Aufwand nutzbar machen. Probleme können mittels
einer solchen Liste schnell, oft sogar frühzeitig erkannt werden
und es kann schnell und effektiv auf sie reagiert werden. Denn wenn
allen Mitarbeitern des Projektes ermöglicht wird, Vorschläge
in diese Liste einzutragen, so kann diese Liste als effektiver Kommunikationskanal
von "unten nach oben" dienen, mit dem auf einfache und
kontrollierte Weise Hinweise und Vorschläge von Mitarbeitern
an die Projektleitung kommuniziert werden können.
Denn ein großes Problem in Software-Projekten
ist oft, dass die Kommunikation über die Hierarchie-Ebenen
hinweg, insbesondere von "unten nach oben", nicht so gut
funktioniert wie es für eine optimale Abwicklung des Projektes
erforderlich wäre. Eine Ursache liegt darin, dass die Projektleitung
bzw. das Projektmanagement so sehr mit Leitungs- und Planungsaufgaben
beschäftigt ist, dass kaum Zeit bleibt für die direkte
Kommunikation über die Hierarchieebenen hinweg. Dadurch gehen
viele wertvolle Informationen verloren, die helfen würden,
das Projekt schneller zum Ziel zu führen, Probleme frühzeitig
zu erkennen und die Produktivität ganz allgemein zu erhöhen.
In dem Fall, dass auch Mitarbeitern gestattet
wird, Vorschläge einzutragen, kann diese Liste auch noch eine
Spalte enthalten, in die sich weitere Interessenten an diesem Vorschlag
eintragen können, um so ihr Interesse an der Umsetzung dieses
Vorschlags zu bekunden. Damit kann die Projektleitung erkennen,
dass es sich nicht um den isolierten Wunsch eines einzelnen im Projekt
handelt. Für den Vorschlagenden bedeutet diese Spalte auf der
anderen Seite aber auch Rückendeckung, d.h. die Sicherheit,
dass er nicht als Querulant angesehen wird, sondern als wertvoller
Mitarbeiter des Projektes, der einen allgemeinen Wunsch formuliert.
Die Rolle des Produktivitäts-Managers
Die Quantifizierung kann in dem Fall, dass Mitarbeiter
einen Vorschlag eingetragen haben, vom Produktivitätsmanager
auch noch nachträglich eingetragen bzw. ergänzt werden,
denn oft verfügt nur er über den nötigen Überblick
und die nötige Erfahrung, um kompetent beurteilen zu können,
mit welchen Kosten und Vorteilen ein solcher Vorschlag verbunden
ist.
Zusätzlich kann ein solcher Guide auch
ausführliche Bewertungen der verschieden möglichen Architekturen,
Technologien und Strategien aus Produktivitätsgesichtspunkten
enthalten, sowie eine Liste der 10 oder 30 höchsten Risiken
zusammen mit der Bewertung der Höhe der jeweiligen Risiken.
Damit stellt ein solcher Project Productivity Guide ein gutes Mittel
dar, um die Produktivität im Projekt zu steigern und unliebsame
Überraschungen zu vermeiden.

Zurück zur Übersichtsseite
|
|